Männer verbringen viel Zeit vor dem Fernseher (Fußball gucken), vor der Theke (Bier trinken) und vor ihrer Garage (Auto waschen und polieren). Kurzum: Männer sind oberflächlich. Soviel zu den gängigen Klischees, mit denen sich das männliche Geschlecht herumschlagen muss. Jetzt kann die Wissenschaft – als vorurteilsfreie Instanz – eine Lanze für den Mann brechen und sogar den Spieß umdrehen.
Der Psychologe Michael Dunn von der Universität von Wales behauptet, dass die Frau an und für sich – die Probandinnen waren zwischen 20 und 41 Jahre alt – in Sachen Oberflächlichkeit dem Mann in nichts nachsteht. Den Nachweis findet man im „British Journal of Psychology“. Den Studienteilnehmerinnen wurden Fotos gezeigt, auf denen zweimal derselbe Mann in derselben Kleidung nur in unterschiedlichen Autos saß: Einmal am Steuer einer 180.000 Euro teuren Luxuskarosse und einmal in einem alten Kleinwagen. Dunn zufolge waren die Frauen in höchstem Maße vom Besitzer des Luxusautos begeistert, während derselbe Fahrer im abwrackprämienreifen Vehikel keines Blickes gewürdigt wurde.
Bei einer Gegenprobe zeigten sich die Männer von ihrer besten Seite: Der Reiz der Frau auf einem Foto ließ jedes Auto erblassen: Alle Blicke für die Frau, keiner für das Auto. Während der Autor in seiner männlichen Zufriedenheit diese Zeilen schreibt, kommt ihm ein irritierender Gedanke: Ist es vielleicht angesichts der Krisen sogar klüger bei gleicher Ausgangslage (Mann) die ökonomische Sicherheit (Luxuskarosse) zu wählen? Und sind Frauen daher klüger? Nun, der Autor wird darüber nachdenken – auf dem Weg in die Waschstraße.