In Deutschland zählen Galopprennen schon lange nicht mehr zu den üblichen Sommer-Events. Während dieser Reitsport hier als ein eher ungewöhnliches, wegen der Pferdewetten sogar anrüchiges Hobby gilt, sind die „Races“ in Großbritannien noch immer ein beliebter Zeitvertreib. Bleibt die Frage – wie sich Mann zu diesem Fest der Gentlemen kleidet? Die Modeexperten von Maxwell Scott Bags geben im Gentleman-Blog ein paar Tipps, um den Dress-Code stilsicher zu meistern.
Obwohl auch im Winter Pferderennen stattfinden, ziehen vor allem die berühmten Pferderennen in Ascot und Cheltenham während der Sommermonate die meisten Besucher an. Wer also eine von Großbritanniens größten Traditionen hautnah erleben will, darf einen Besuch dieser Events nicht verpassen.
STRENGE DRESS-CODES FÜR BESTIMMTE BEREICHE
Am 14. Juni beginnt erneut das wohl bekannteste Pferderennen Großbritanniens – das Royal Ascot. Tradition wird hier großgeschrieben, schließlich wurde dieses Event bereits vor über 300 Jahren ins Leben gerufen. Welche Kleidervorschriften Herren dabei befolgen müssen, hängt von dem Zuschauerbereich ab, von dem aus man das Rennen beobachten will. In der Royal Enclosure wird von Gentlemen im Allgemeinen strikt erwartet, dass sie im englischen „Morning Dress“ erscheinen. Das bedeutet Frack und Zylinder in Schwarz oder Grau. Selbst für das Ablegen des Hutes gibt es genaue Regeln – dies ist nur in bestimmten Bereichen erlaubt. Man kann sich gut vorstellen, dass dieses Outfit eine teure Investition ist, für die sich wenig andere Gelegenheiten bieten. Da für die Royal Enclosure jedoch eine direkte Einladung von einem bestehenden Mitglied dieser Loge benötigt wird, ist es eher unwahrscheinlich, dass sich Männer diesem strengen Dresscode beugen müssen. Stattdessen empfiehlt es sich, den traditionellen Kleidungsstil mit modernen und individuellen Teilen zu kombinieren.
AUCH MODERNE GENTLEMEN SIND WILLKOMMEN
In anderen Bereichen des Rennens wie beispielsweise der Queen Anne Enclosure erwartet man lediglich, dass die Herren einen Anzug mit Krawatte tragen. In der Windsor Enclosure gibt es sogar überhaupt keinen Dress-Code. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die Besucher die Gelegenheit für ein besonderes Outfit entgehen lassen sollten. Als Stil-Inspiration könnte zum Beispiel ein Gentleman der 20er oder 30er Jahre auf einer Sommerparty dienen: Wählen Sie dafür am besten helle Farben und leichte Materialien wie Leinen und Seersucker. Mit einem Anzug, einer Weste und passenden Fliege setzten Sie auf weitere Retro-Elemente, die gleichzeitig perfekt ins Jahr 2016 passen. Bedenken Sie bei der Kleiderwahl unbedingt, dass es selbst in Großbritannien sommerlich warm werden kann. Einen Sonnenstich vermeiden Sie mit einem kleinen Strohhut. Dieser spielt auf den klassischen Zylinder an und verleiht Ihrem Outfit gleichzeitig den Flair eines Strandurlaubs in Cornwall.
FINE DINING ODER DOCH CHAMPAGNER PICKNICK?
Die Wahl des Outfits richtet sich nicht zuletzt auch nach der Art von Erfahrung, die man in Ascot machen möchte. Die teuren „Members Only“ Tickets bieten eine Auswahl an edlen Restaurants, die ihre Gäste mit feinen Gaumenfreuden verwöhnen. In der Windsor Enclosure wird es dafür deutlich lebendiger zugehen, denn Teil der traditionellen Pferderennen ist auch das ein oder andere Glas Champagner. Besucher dieses Bereichs dürfen zudem ihr eigenes Picknick mitbringen – die ideale Voraussetzung also, um an einem warmen Tag das Sommermärchen des typisch englischen Pferderennens zu erleben.